Die Wasserleitungen von Oppitz

Die erste Leitung ist wahrscheinlich weit vor 1900 angelegt worden, damals bestimmt aus Holzrohren. Sie versorgte anfangs nur das Rittergut. Die drei Brunnen sieht man noch heute vor Neu-Oppitz auf der rechten Seite der Straße. Durch das natürliche Gefälle lief das Wasser ständig.

Im Rittergutshof, an der Pferdetränke und am Graben unter den großen Bäumen hinter Suchi (heute Reck), befand sich noch bis ca. 1960 je ein Überlauf. Die Leitung konnte dadurch nicht einfrieren.

rote Pfeile = Brunnen für Rittergut / blauer Pfeil = Kunze (Pohlan) / grüner Pfeil = Mörbe
 

Für Alt-Oppitz wurde später eine zweite Leitung mit größerem Durchlass gebaut. An der Siedlung, unterhalb der Grundstücke Herold und Dorn, befinden sich dafür zwei Brunnen, die aber jetzt mit Strauchwerk zugewachsen sind.

Grüner Pfeil = Schneider (Noack, G.)
 

Auf der linken Straßenseite vor Neu-Oppitz befinden sich vier Brunnen für eine dritte Wasserleitung. Diese Anlage hat der Ort Milkel errichtet; dazu am linken Ortseingang von Milkel einen Vorratsspeicher. An der Feldwegekreuzung Lippitsch-Droben wurde eine Leitung nach Lippitsch angeschlossen. In Alt-Oppitz wurden später auch Gehöfte von dieser Leitung versorgt. Dadurch entstanden wilde Querverbindungen zwischen der alten und der sogenannten neuen (Milkeler) Leitung. Nur Schlossermeister Woite kannte sich noch aus. Im höher gelegenen Neu-Oppitz hatte fast jedes Grundstück einen eigenen Brunnen.

blauer Pfeil = Sammler / grüner Pfeil = Lorenz (Domaschke, Helga) / rote Pfeile = Milkeler Brunnen
 

Erst Mitte der 1970er Jahre wurde für den gesamten Ort eine neue Druckwasserleitung mit Pumpstation errichtet. Aus den sogenannten Milkeler Brunnen wurde das Frischwasser in eine Vorratszisterne neben der Druckstation gepumpt und danach in die neue Dorfleitung mit 5 atü Überdruck.

Milkel und Lippitsch blieben weiter am Netz, allerdings mit einem Druckminderer, da die alte Leitung öfter platzte.

Das Oppitzer Wasser war ohne Aufbereitung zum Trinken geeignet.

Nach der Eingemeindung 1994 wurde von Königswartha eine Fernwasserleitung gelegt und das Oppitzer Pumphaus nach nur 25 Jahren Betrieb wieder abgerissen; der Buckel der Zisterne hat noch eine Galgenfrist?

Milkel und Lippitsch werden jetzt vom Wasserwerk Sdier versorgt.


Ehemalige Pumpstation

 

Buckel der Zisterne

Verfasst, fotografiert und zusammengestellt von Werner Strümpe.

 

 

  Brauereibetrieb Wartha